42 Tage an der Kamera, an den Steuerknüppeln der Firmen-Drohne und zum Teil am Steuer der Produktions-LKW. Die 3. Staffel von „Ella`s Reisen“ ist im Kasten. 12.000 Kilometer in sechs Wochen, dicht gepackt mit Terminen zu Themen und Geschichten, die einem Freund der Antike das Herz höher schlagen lassen. Das war die Sommer/Herbst-Saison für das Team der Telefilm in diesem Jahr.
Peter Ponnath mit dem 2. Kameramann im Team, Mykola Tregubov, an der Küste der Bretagne
Der finnische Teil unserer Crew: Ismo Nykanen, Ilkka Saari und Ella Kanninen.
Drohnen sind ideal für Kultur- und Landschaftsfilme, da die fliegende Kamera großartige Aufnahmen zuläßt, aber auch interessante und stimmungsvolle Bilder von der laufenden Handlung liefern kann. Dafür müssen sie jedoch wie eine normale Filmkamera geführt werden, nur eben über die Fernsteuerung.
Um ein Haar wäre das Manuskript der 3. Folge in einem Wildpferde-Magen verschwunden.
Gedreht wurde auch an der Stelle, wo Cäsar dem Volksmund nach seine Legionen am Atlantik nach Britannien einschiffte, und in Alessia, wo er seinen Gegenspieler Vercingetorix gefangen nahm, worauf die Gallische Kultur erlosch. Der römische Feldherr ließ einen 6 Kilometer langen, doppelten Verteidigungswall um die Bergfestung Alessia bauen, nach innen, um die Gallier auszuhungern und nach außen, um eine Entsatzheer fernzuhalten.“ Die Anlagen sind heute ein Freilandmuseum und zum Teil rekonstruiert.“
So sah der Belagerungsring Cäsars in Alessia aus.
Das berühmte Vercingetorix-Denkmal in Alessia, eine Perspektive, nur mir der Drohne erreichbar.
„Auch die Stelle in den Asterix-Heften, wo das Dorf angeblich lag, haben wir gesehen,“ erzählt Ponnath. „Dort gibt es allerdings nichts, außer den drei Felsen unter der gezeichneten Lupe im Meer. Die Erklärung: Asterix-Erfinder René Goscinny war als Kind im Dorf Erquy in den Ferien und gerne mit dem Rad an der zur Küste unterwegs. Die drei Felsen hat er sich gemerkt und sie mussten auf seinen Wunsch mit gezeichnet werden.“ Ein gallisches Dorf hat es dort natürlich nie gegeben.
Die berühmte Lupe in den Asterix-Heften mit den Felsen vor der Küste…
Hier angeblich hat Asterix gelebt…
und die Felsen „in echt“.
Echt allerdings ist ein Druide, den Moderatorin Ella Kanninen ausführlich interviewte. Per Vari Kerloc’h ist der Großdruide der Bretagne auf Lebenszeit, tägt keinen langen Bart oder wallendes Gewand, sondern ein blau-weiß gestreiftes T-Shirt und Jeans. „Die Druidenbewegung ist gerade wieder im Kommen“, berichtete er, „ihre Vertreter heute sind ganz normale Menschen, die sich eher als Mittler zwischen ihren Mitmenschen, als Berater, inoffizielle Richter, Helfer in Notlagen. Wie früher die Geistlichen in den Christengemeinden.“
der Großtruide der Bretagne, Per Vari Kerloc’h, im Interview
Echt sind auch die Hinkelsteine, die das Team in Carnac in der Bertagner ablichtete. Riesige Steinblöcke aus Granit, genannt Menhire, Objekte wie sie Obelix in den Heften gerne mit sich herumträgt, aufgestellt in langen Reihen. Woher sie stammen, weiß niemand, schon die Kelten und Römer rätselten über ihre Bedeutung.
Entstanden ist die Idee zur finnischen TV-Serie in Weißenburg. Dorthin führte der Peter Ponnath 2018 seinen Finnischen Kollegen Ilkka Saari, mit dem er schon früher oft zusammengearbeitet hat, als Saari Chefredakteur von YLE 2 war, ein Kultur- und Bildungskanal. Saari war so fasziniert von den Silberfiguren und dem Rest des Römerschatzes, dass er ein Konzept schrieb und seinem Sender einreichte.
Teile des Films wurden mit einer Römertruppe inszeniert.
Die Sendungen werden zwischen März und Juni 2023 in den oben genannten Ländern ausgestrahlt, gemeinsam finanziert von den Sendeanstalten dieser Länder.
Sollten die Einschaltquoten so gut sein, wie das letzte Mal, (sie lagen bei 17% in der Hauptsendezeit) könnte es eine Fortsetzung geben: Über die Römer in Britannien oder Spanien. „Das ist aber Zukunftsmusik“, sagt Ponnath.