42 Tage an der Kamera, an den Steuerknüppeln der Firmen-Drohne und zum Teil am Steuer der Produktions-LKW. Die 3. Staffel von „Ella`s Reisen“ ist im Kasten. 12.000 Kilometer in sechs Wochen, dicht gepackt mit Terminen zu Themen und Geschichten, die einem Freund der Antike das Herz höher schlagen lassen. Das war die Sommer/Herbst-Saison für das Team der Telefilm in diesem Jahr.
Der finnische Teil unserer Crew: Ismo Nykanen, Ilkka Saari und Ella Kanninen.
Gedreht wurde auch an der Stelle, wo Cäsar dem Volksmund nach seine Legionen am Atlantik nach Britannien einschiffte, und in Alessia, wo er seinen Gegenspieler Vercingetorix gefangen nahm, worauf die Gallische Kultur erlosch. Der römische Feldherr ließ einen 6 Kilometer langen, doppelten Verteidigungswall um die Bergfestung Alessia bauen, nach innen, um die Gallier auszuhungern und nach außen, um eine Entsatzheer fernzuhalten.“ Die Anlagen sind heute ein Freilandmuseum und zum Teil rekonstruiert.“
„Auch die Stelle in den Asterix-Heften, wo das Dorf angeblich lag, haben wir gesehen,“ erzählt Ponnath. „Dort gibt es allerdings nichts, außer den drei Felsen unter der gezeichneten Lupe im Meer. Die Erklärung: Asterix-Erfinder René Goscinny war als Kind im Dorf Erquy in den Ferien und gerne mit dem Rad an der zur Küste unterwegs. Die drei Felsen hat er sich gemerkt und sie mussten auf seinen Wunsch mit gezeichnet werden.“ Ein gallisches Dorf hat es dort natürlich nie gegeben.
Echt allerdings ist ein Druide, den Moderatorin Ella Kanninen ausführlich interviewte. Per Vari Kerloc’h ist der Großdruide der Bretagne auf Lebenszeit, tägt keinen langen Bart oder wallendes Gewand, sondern ein blau-weiß gestreiftes T-Shirt und Jeans. „Die Druidenbewegung ist gerade wieder im Kommen“, berichtete er, „ihre Vertreter heute sind ganz normale Menschen, die sich eher als Mittler zwischen ihren Mitmenschen, als Berater, inoffizielle Richter, Helfer in Notlagen. Wie früher die Geistlichen in den Christengemeinden.“
Echt sind auch die Hinkelsteine, die das Team in Carnac in der Bertagner ablichtete. Riesige Steinblöcke aus Granit, genannt Menhire, Objekte wie sie Obelix in den Heften gerne mit sich herumträgt, aufgestellt in langen Reihen. Woher sie stammen, weiß niemand, schon die Kelten und Römer rätselten über ihre Bedeutung.
Entstanden ist die Idee zur finnischen TV-Serie in Weißenburg. Dorthin führte der Peter Ponnath 2018 seinen Finnischen Kollegen Ilkka Saari, mit dem er schon früher oft zusammengearbeitet hat, als Saari Chefredakteur von YLE 2 war, ein Kultur- und Bildungskanal. Saari war so fasziniert von den Silberfiguren und dem Rest des Römerschatzes, dass er ein Konzept schrieb und seinem Sender einreichte.
Die Sendungen werden zwischen März und Juni 2023 in den oben genannten Ländern ausgestrahlt, gemeinsam finanziert von den Sendeanstalten dieser Länder.
Sollten die Einschaltquoten so gut sein, wie das letzte Mal, (sie lagen bei 17% in der Hauptsendezeit) könnte es eine Fortsetzung geben: Über die Römer in Britannien oder Spanien. „Das ist aber Zukunftsmusik“, sagt Ponnath.